Redakteur:
Johannes Ketterl
Datum:
05/07/2021
Die Schweiz hat das große Ziel, bei der Europameisterschaft 2021 erstmals seit der Heim-WM 1954 bei einem großen Turnier wieder den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen, erreicht. Vor allem mit dem Achtelfinal-Cup nach Elfmeterschießen gegen Frankreich, als während der regulären 90 Minuten ein scheinbar aussichtsloser 1:3-Rückstand aufgeholt wurde, gelang der Nati Historisches, wenngleich dann im Viertelfinale ebenfalls im Elfmeterschießen gegen Spanien das nötige Glück fehlte.
Das Halbfinale dicht vor Augen war die Enttäuschung im Schweizer Lager natürlich zunächst groß, doch mit etwas Abstand zum Turnier wird der Stolz auf das Geleistete sicherlich überwiegend. Auch bei Trainer Vladimir Petkovic, der in der Vergangenheit nicht immer unumstritten war, aber seine Position mit der EURO gefestigt haben dürfte. Ob der 57-Jährige, der nach der WM 2014 in Brasilien die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld angetreten hatte, seinen bis Ende 2022 und damit bis zur WM in Katar laufenden Vertrag erfüllt, ist im Moment aber nicht vollends sicher.
So gibt es seit geraumer Zeit Spekulationen darüber, Petkovic könnte zeitnah in den Vereinsfußball zurückkehren. Der einst unter anderem für den FC Sion, Samsunspor und Lazio Rom tätige Fußball-Lehrer soll bei mehreren Klubs Interesse geweckt haben. Insbesondere Zenit St. Petersburg wird nachgesagt, an einer Verpflichtung von Petkovic zu arbeiten, der vermutlich auch weiß, dass der Erfolg bei der EM 2021 nicht ganz einfach zu toppen sein wird.
Schon die Qualifikation für die WM 2022 dürfte zu einer Herausforderung werden. Zwar gelang im März mit Siegen in Bulgarien (3:1) und gegen Litauen (1:0) ein guter Start, doch gleich am 5. September wartet mit EM-Halbfinalist Italien der sicherlich stärkste Gruppengegner. Geht es nach Verbandspräsident Dominique Blanc, wird Petkovic dann auf der Bank sitzen. „Wir haben einen Vertrag bis Ende 2022. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung des Trainers, das ist klar“, betonte Blanc am Wochenende, weiß aber sicherlich auch um die Mechanismen des Geschäfts und die Aussagekraft von Verträgen, sollte der nachhaltige Wunsch nach einer Veränderung vorhanden sein.