Redakteur:
Johannes Ketterl
Datum:
23/06/2021
In der 55. Minute im Gruppenspiel zwischen Spanien und Polen wurde am vergangenen Sonntag EM-Geschichte geschrieben. Als jünger Endrundenspieler aller Zeiten betrat Kacper Kozlowski das Spielfeld im Olympiastadion in Sevilla und luchste Jude Bellingham diesen, exakt eine Woche zuvor aufgestellten Rekord schon wieder ab.
Mit 17 Jahren und 246 Tagen war Kozlowski bei seinem EM-Debüt noch 103 Tage jünger als Bellingham, der beim englischen 1:0-Sieg gegen Kroatien ran durfte. Und der Youngster, der noch in der Heimat bei Pogon Stettin kickt, machte seine Sache durchaus ordentlich, hatte so auch seinen Anteil daran, dass Polen Spanien ein 1:1 abtrotzen konnte und vor dem abschließenden Gruppenspiel am heutigen Mittwoch gegen Schweden noch die Chance hat, aus eigener Kraft das Achtelfinale zu erreichen.
Für Kozlowski könnte die EM 2021 indes nur der Anfang einer langen Karriere auf großer Bühne sein. Nicht wenige Experten erwarten das Mittelfeldtalent zeitnah, sogar schon in der neuen Saison, in einer der Top-Ligen. An Interessenten für den beidfüßigen Mittelfeldmann mangelt es auf jeden Fall nicht.
Aktuell soll vor allem Manchester United seine Bemühungen um eine Verpflichtung Kozlowskis intensivieren, doch nach Informationen der „Gazzetta dello Sport“ scheint aktuell Borussia Dortmund die Nase im Rennen um das Top-Talent vorne zu haben. Womöglich auch deshalb, weil mit Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek gleich mehrere polnische Spieler erst in jüngerer Vergangenheit eine erfolgreiche Ära des BVB geprägt haben und die Schwarz-Gelben deshalb in Polen unter besonderer Beobachtung standen und weiterhin stehen.
Weder für den BVB noch für andere Vereine würde es aber vermutlich günstig, Kozlowski aus Stettin loszueisen. Der Vertrag des Youngsters läuft beim polnischen Erstligisten noch bis 2023 und es ist davon auszugehen, dass die Freigabe nur im Falle eines marktgerechten Angebots erfolgen wird. Mit Blick auf das enorme Potential Kozlowskis dürfte es dabei um eine Ablöse im zweistelligen Millionenbereich gehen.