Redakteur:
Johannes Ketterl
Datum:
30/06/2021
Mit einem makellosen Vorrunde, in der gegen die Ukraine (3:2), Österreich (2:0) und Nordmazedonien (3:0) nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Leistung stimmten und die Hoffnung auf den großen Wurf nährten, ist die Europameisterschaft 2021 für die Niederlande mit dem überraschenden 0:2 gegen Tschechien im Achtelfinale doch relativ früh zu Ende gegangen.
Die Enttäuschung in den Niederlanden war deshalb in den vergangenen Tagen groß. Auch bei den Protagonisten, von denen Bondscoach Frank de Boer nun auch schon Konsequenzen gezogen hat. Der frühere Abwehrspieler erklärte in einem vom Verband KNVB veröffentlichten Statement schon vor Beginn der internen Turnieranalyse seinen Rücktritt als Nationaltrainer: „Im Vorgriff auf die Auswertung habe ich mich entschieden, nicht als Nationaltrainer weiterzumachen. Das Ziel wurde nicht erreicht, das ist klar“, so der 51-Jährige.
De Boer, der erst im vergangenen Sommer die Nachfolge des zum FC Barcelona gewechselten Ronald Koeman angetreten hatte und der seitdem in der Öffentlichkeit auch wegen einer taktischen und personellen Entscheidungen kritisch gesehen wurde, will mit seinem Rückzug auch den Weg frei machen für eine unbelastete Fortsetzung der in den letzten Jahren wieder positiveren Entwicklung des niederländischen Fußballs: „Der Druck wird jetzt nur noch größer, und das ist weder für mich noch für die Auswahl eine gesunde Situation im Vorfeld eines so wichtigen Spiels für den niederländischen Fußball auf dem Weg zur WM-Qualifikation.“
De Boer spricht damit die drei WM-Qualifikationsspiele Anfang September in Norwegen, gegen Montenegro und gegen die Türkei an, in der sich die Elftal nach der 2:4-Hinspielpleite in der Türkei keinen Patzer erlauben darf. Wer dann auf der niederländischen Bank sitzen wird, ist im Moment noch völlig offen. Verbandsdirektor Nico Jan-Hoogma ist nun gefragt, in den nächsten Wochen eine passende Lösung zu finden. Konkrete Namen werden bislang zumindest öffentlich noch keine gehandelt.