Redakteur:
Johannes Ketterl
Datum:
26/05/2021
In den letzten Transferperioden hat Hertha BSC viel Geld in die Hand genommen, um namhafte Spieler mit großer individueller Qualität nach Berlin zu lotsen. Dass gute Einzelspieler noch lange keine gute Mannschaft ergeben, musste man dann in der Hauptstadt allerdings leidvoll erfahren. Erst im Endspurt konnte Hertha den Klassenerhalt sichern und den Super-GAU, mit dem mutmaßlich teuersten Kader der Vereinsgeschichte abzusteigen, verhindern.
Gespannt sein darf man nun, wie die neuen Verantwortlichen um Fredi Bobic und Dirk Dufner den nun beginnenden Transfersommer angehen. Gerade auf Bobic ruhen dabei große Hoffnungen, hat der frühere Nationalstürmer und Hertha-Profi doch in den vergangenen Jahren bei Eintracht Frankfurt gezeigt, wie sich auch mit wenig Geld viel Qualität finden lässt. Zunächst freilich gilt es zu klären, wie es mit einigen Akteuren mit gültigen Verträgen weitergeht. Dazu zählen die zuletzt verliehenen Arne Maier und Davie Selke, die möglicherweise eine neue Chance erhalten werden. Offen ist auch noch, ob der im Winter von Olympique Marseille ausgeliehene Nemanja Radonjic, der seine Klasse gerade in den letzten Spielen mehrfach aufblitzen ließ, fest verpflichtet wird. Die mit Marseille vereinbarte Kaufoption über zwölf Millionen Euro dürfte Hertha für den 25 Jahre alten Serben indes kaum ziehen.
Ein Kandidat, der im zentralen Mittelfeld den Platz von Sami Khedira einnehmen könnte, der seine Karriere am letzten Wochenende beendet hat, ist Suat Serdar. Der vierfache A-Nationalspieler besitzt beim FC Schalke 04 zwar noch einen Vertrag bis 2022, wird mit den Königsblauen aber kaum in die 2. Bundesliga gehen.
Nach Informationen von „Sport 1“ liegen dem 24-jährigen mehrere Offerten von anderen Bundesligisten vor, darunter neben Bayer Leverkusen auch Hertha BSC. Weil Serdar nur noch ein Jahr gebunden ist und wie fast alle Schalker ein schwaches Jahr hinter sich hat, dürfte S04 kaum noch die 2018 an den 1. FSV Mainz 05 bezahlten elf Millionen Euro Ablöse verlangen. Zumindest die Chance auf ein Schnäppchen scheint für Hertha BSC vorhanden.